Alles über den Koffer

Was ist der Innovations-Koffer?

Wenn man zu beginn den Namen “Innovations-Koffer” hört hat wahrscheinlich jeder eine erste Vorstellung. Dennoch, wenn man genauer drüber nachdenkt werden die meisten nicht sicher sein was es mit diesem Koffer auf sich hat. Mit dem Wort “Koffer” verbinden viele sicherlich “Mobilität”. Dies stellt vermutlich niemand in Frage. Aber was hat es mit dem Begriff Innovation auf sich?

Alternativ könnte der Koffer auch “Ideen-Helfer”, “Kreativität-Box”, “Alltags-Problem-Aufdecker” und so weiter heißen. Auch das gibt eine Idee, was der Koffer kann, liefert aber keine Lösung. Die Frage, was der Koffer, ist kann gar nicht so einfacher beantwortet werden. Im Kern ist der Innovations-Koffer eine hochkomprimierte Tool-Box, die Personen unterschiedlichstem Alters und Kontextes unterstützt Ideen und Lösungen für den eigenen Alltag zu entwickeln. Dabei besteht der Koffer aus verschiedensten analogen und digitalen Helfern. Mit diesem Koffer sollen Menschen ermächtigt und niederschwellig an die Möglichkeiten moderner Technologien herangeführt werden.

Der Innovations-Koffer als Idee

Die zugrunde liegende Idee hinter dem Innovation-Koffer ist partizipativ Probleme im Alltag aufzudecken, Ideen zu entwickeln, wie man diese Probleme lösen kann und am Ende diese Idee umzusetzen. Dies ist für sich nichts Ungewöhnliches und ist auch nicht das erste Mal, dass jemand genau das versucht. Es sind die zu Grunde liegenden Bedingungen die diesen Koffer herausstechen lässt:

  • Für jeden - man muss keine Fachperson sein. Fähigkeiten wie Programmieren, Handwerken oder andere klassische Fähigkeiten, die vielen Entwicklungsprozessen zugrunde liegen, sind nebensächlich. Entwickelt wurde der Innovations-Koffer interdisziplinär und mit Teilnehmer*innen mit unterschiedlichsten Förderbedarfe.
  • Mobil - Ein Koffer kann überall mit hingenommen werden.
  • Offen - Der Koffer und die dazugehörigen Elemente wurden im Geiste des OpenSource entwickelt. Alle Eigenentwicklungen stehen nicht nur frei zur Verfügung. Jeder ist eingeladen mit zu Entwicklern - der Innovations-Koffer ist ein lebendiges Produkt, das jeder weiterentwickeln und verändern darf.
  • Kostengünstig - Was bringt die schönste Entwicklung wenn sie für die meisten Menschen unerschwinglich ist? Der Innovationskoffer wurde so zusammengestellt das er möglichst erschwinglich für die meisten ist. Jedes element ist begründet und sollte für den einen oder anderen die Komposition des Koffers zu teuer und in teilen nicht sinnvoll erscheinen kann dieser einfacher an die eigene Bedürfnisse angepasst werden.
  • Modularität - Bei der Zusammenstellung und Entwicklung wurde darauf gedachtet das Elemente austauschbar und der Koffer an sich erweiterbar ist. Somit ist der Innovations-Koffer hoch individualisierbar. Sollte der Bedarf entstehen an Elemente, die es nicht im Koffer gibt, ist es einfach diese selbstständig hinzuzufügen. Sind Elemente nicht mehr zu erwerben, so verweisen wir umfangreich auf Alternativen. Dies fördert ebenfalls die Langlebigkeit. (Der Modularität des Innovations-Koffers haben wir hier einen eigenen Abschnitt gewidmet)

Arbeit mit dem Koffer

Im Innovationskoffer stecken unterschiedlichste Methoden um Unterstützung für die individuelle Ideenfindung zu geben. Hier findet ihr eine eine kurze Vorstellung einiger Elemente. Wenn ihr mehr dazu erfahren wollt findet ihr zu den Elementen auch Stories, die mehr über diese Erzählen.

Macht mit!

ToDo: Aufforderung wie man am Koffer mit macht, wie man an der Seite mit macht und was es für Teilaufgaben gibt

Typen und Inhalt

Zu Beginn der Entwicklung war es das Ziel, einen kleinen und einen großen Innovations-Koffers zu entwickeln. Im Verlauf der Entwicklung zeigte sich aber, dass dieser Ansatz nicht zu der Zielsetzung des Koffers passt. Inzwischen steht ein Basis Innovations-Koffer im Fokus und dessen Erweiterbarkeit. Über die Erweiterbarkeit kann im Bereich Modularität mehr gelesen werden.

Was macht einen Basis-Koffer unser dessen Erweiterbarkeit besser? Durch die Modularität kann jeder Koffer mit einfachen Schritten zu einem personalisierten Maxi-Koffer erweitert werden. Diese Individualität steht im Einklang mit den Zielen des Koffers. Damit Interessierte aber nicht selbstständig jedes einzelne Element aussuchen müssen, bieten wir Erweiterungen für den Basis-Koffer.

Basis Innovations-Koffer

Der Basis-Koffer beinhaltet alle analogen Inhalte, die von INTIA entwickelt wurden, also die verschiedenen methodischen Artefakte, wie die Methodensammlung und Sets, wie das BDP. Des Weiteren umfangreiche Anleitungen und eine Reihe von Aufgaben. Diese können genutzt werden, um eine schnelle selbstständige Einarbeitung durchzuführen, oder um Veranstaltungen durchzuführen.

Außerdem befindet sich im Basis-Koffer ein grundlegendes Technik-Kit. Die Auswahl der Elemente ist dabei so getroffen worden, dass eine gute Nutzung gefördert wird und zeitgleich möglichst wenige Elemente beiliegen. Dies fördert die Zugänglichkeit und vermeidet selten genutzt Zusatz-Hardware. Genau diese Eigenschaft ist typisch für die meisten edukativen Hardware-Sets. Die Priorität liegt hier auf jenen Technik-Elementen, die unerlässlich sind. Augenmerk liegt auf der Qualität, nicht auf der Quantität der Elemente.

Abwandlungen:

Akku-Koffer - diese Version kann ohne Netzstrom betrieben werden. Alle Elemente wurden gegen Akku- oder Batterie-Betriebene Versionen ausgetauscht. Eine Nutzung ist aber auf knapp über 1h beschränkt.

Erweiterter Innovations-Koffer

Ursprünglich sollte es sich bei diesem Koffer um eine Maxi-Version des Basis-Koffers handeln. Allerdings ist dies nur bedingt sinnvoll. Durch die leichte Erweiterbarkeit des Technik-Kits und die Tatsache, dass der Maxi-Koffer hauptsächlich aus weiteren Technik-Elementen besteht, sind Erweiterungs-Sets sinnvoller. Das hat ebenfalls den Vorteil, dass mehre kleinere Koffer anstelle eines großen Koffers angeboten werden können. Dies wirkt zwar banal, allerdings haben viel Einrichtungen häufig Platzprobleme zwecks Lagerung.

Folgende Erweiterungs-Sets sind angedacht:

Button und Sensorset Voice-Assistent Unsere besten Prototypen

Weiteres

Analog-Koffer - diese Version des Koffers beinhaltet nur die Methoden-Sammlungen und Anleitungen. Er ist besonders geeignet für Einrichtungen die bereits über Hardware verfügen oder sich selbst ausstatten. Des Weiteren ist dieser ein Artefakt des Innovations-Labors.

Innovations-Labor - das Vorgehen und die Technik hinter dem Innovations-Koffer muss nicht zwingend als mobile Lösung genutzt werden. Eine Integration in einem MakerSpace, Kreativ-Raum oder anderen Räumlichkeiten hat seine eigenen Vorteile. Hier findet sich mehr über das Thema Innovations-Labor.

Was steckt im Koffer?

Dieser Abschnitt listet alle Elemente auf die in einem Innovations-Koffer zu finden sind. Im Bereich Technik werden einige Elemente separat aufgeführt die nicht Teil des Basis Innovations-Koffers sind. Aus diesem Grund sind diese Rot eingefärbt.

Anleitungen und Aufgaben

  • Inhaltsliste
  • Begrüßungsschreiben
  • Anleitung für einen vollständigen Kreativprozess
  • Einführung mit dem Escape Game
  • “Wie entwickel ich mein eigenes Escape Game”
  • Node-Red Cheat-Sheat
  • Node-Red Einführungen
  • Aufgaben zum Erlernen und Umgang mit dem Kit und der Technik

Methoden

  • Methodensammlung mit min. 20 Karten
  • BDP-Set
  • Nerv-Tagebuch-Block - passend zur Methode ein Abreisblock mit entsprechendem Aufdruck. Die Maße sind so gewählt das Instax-Fotos auf diese aufgeklebt werden können.
  • Problemkarten/Kontextkarten

Technik

Mini-Computer

Die digitale Steuerzentralle des Innovations-Koffers. Die nachfolgende Auflistung beschreibt die Einzelelemente des Mini-Computers. In den meisten Szenarien wird der Mini-Computer aber als ganzes angesprochen. Die Auflistung dient also vor allem Aspekten wie der Erstbetriebnahme und der Inhaltsliste.

  • Raspberry
  • SD-Karte
  • Zigbee Stick
  • Display
  • Netzteil

Smart-Komponenten kommerziell

Im Ideal sollen so wenig DiY-Komponenten wie möglich hinzugefügt werden. Die nachfolgende Liste kann erst einigen Tests finalisiert werden.

  • Glühbirne
  • Knopf komplex
  • Knöpfe einfach
  • Türkontakt
  • Steckdose
  • Temperatursensor
  • Erschütterungssensor
  • Bewegungssensor

Smart-Komponenten Eigenbau

Elemente die gebaut werden mussten da sie in dieser Form nicht existieren.

  • Kiste
  • Keypad
  • Display
    • E-Ink Bilderrahmen
    • OLED

Zubehör

  • USB-Multi-Netzteil
  • e27-Fassung

Modularität

Personen und dessen Probleme sind vielseitig. Somit auch die Bedarfe und mögliche Lösungsansätze. Es ist somit unwahrscheinlich das ein Koffer alleine für einen Großteil aller Einsatzberiche gerüstet ist und zeitgleich ideal gepackt ist. Warum sollte eine sparsame Ausstattung angestrebt werden? Zum einen sollte der Preis nicht künstlich hochgetrieben werden. Zum anderen wirkt ein großer Umfang entgegen der Zugänglichkeit. Es ist somit sinnvoll wenige Kern-Inhalte anzustreben und den Fokus auf eine einfache und schnelle Erweiterbarkeit zu legen. Aus diesem Grund ist die Modularisierung des Technik-Kits ein Kernaspekt.

Aktuell wird dies über zwei Hauptsäulen erreicht: Fertiglösungen vor DiY-Hardware und “dumme” Hardware-Elemente. Die genauere Bedeutung wird im Folgenden aufgeschlüsselt.

Fertiglösungen vor DiY-Hardware

Diese Säule der Modularisierbarkeit ist schnell erläutert. Die Selbstentwicklung bedeutet Zeit und Aufwand. Auch wenn DiY oft günstiger erscheint wird die Aufbauzeit und das benötigte Know-How sowie zusätzliche Werkzeuge zu oft nicht mit eingerechnet. Zwar lässt sich ein Temperatursensor für unter 5€ bauen - benötigt werden aber Kabel und Lötkolben und dann besitzt die Eigenentwicklung noch kein Gehäuse und ist kabelgebunden. Für 10-15€ ist eine Fertiglösung in jeglicher Hinsicht überlegen. Ansprechendes Design, kabellos, zuverlässig und schnell eingebunden. Dank dieser Charakteristika ist es auch für Nicht-Techniker*innen möglich das Technik-Kit zu erweitern.

“Dumme” Hardware-Elemente

Im Kontext des Smart-Homes wird oft von smarter, also kluger, Hardware geredet. Dies ist aber diei Bezeichnung, die oft zu Fehlschlüssen führt. Die kluge Glühbirne besitzt keine Intelligenz. Man kann nicht mal Wecker oder Schalt-Zeiten einstellen. Wenn bezeichnet Smart-Hardware so, wenn sie Befehle ausführen kann. Das Smarte am Smart-Home ist die Schaltzentrale, das Gateway, der Computer im Zentrum, der alle Geräte steuert und koordiniert. Dieses Konzept wird im Koffer adaptiert. Alle Geräte werden möglichst funktionsarm konzipiert bzw. eingebunden. Somit verhalten sich die Elemente im Koffer wie Arme und Beine - der Mini-Computer ist das Gehirn. Diese Konzeption ermöglicht einen leichten Austausch. Mit wenigen Schritten kann eine Glühbirne durch ein Display getauscht oder ein weiterer Button dazwischen geschaltet werden. Dies fördert auch die Selbst-Entwicklung von Geräten. Auch wenn Fertiglösungen bevorzugt werden, ist es manchmal notwendig, ein DiY-Element zu erstellen und einzubinden. Ein Beispiel hierfür sind Sensoren, die Auskunft über Pflanzen und Erde geben. Das zu bauende Element muss nur einfachste Informationen versenden. Die Verarbeitung dieser Informationen wird komplett vom zentrallen Mini-Computer übernommen.

Limitationen

Zum einen sollten alle Fertig-Lösungen das Zigbee-Protokoll beherrschen. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass sich die Geräte auf der Kompatibilitätsseite von Zigbee2MQTT befinden. Sollte dies nicht der Fall sein, ist es aber sehr wahrscheinlich, dass eine Kompatibilität bald hinzugefügt wird - dieses Projekt ist sehr lebendig und hoch aktiv. Zum anderen müssen alle DiY-Lösungen mittels MQTT kommunizieren.

How-To-Anleitungen

Diese sehr einfachen, klaren Prinzipien müssen auch für wenig Technik-affine Menschen “operationalisierbar” gemacht werden - sprich: In einfachen Worten erklären, …

  • … wie entscheide ich, ob eine neue Komponente (irgendwas Neues von IKEA Tradfri, …) sich als Modul eignet
  • … wenn es sich eignet: Wie binde ich das ein.

Fazit zur Modularisierung

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass der modulare Charakter des Technik-Kits es einfach macht, Nicht-Technikerinnen weitere Elemente hinzuzufügen. Außerdem können Makerinnen schnell neue Elemente einbinden, die sie selbst entwickelt haben, wenn gewisse Faktoren beachtet werden.

Dadurch, dass die “Inteligenz” auf der Seite des zentralen Mini-Computers liegt ist eine Erweiterung sehr einfach.

Allerdings müssen dabei die genannten Limitationen bedacht werden.